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Licht ist ein dominierender Bestandteil in Simonenkos Bildern. So wird in dem Gemälde „Weisse Nacht“ ein Mädchenportrait dargestellt, das sich wie aus der Dunkelheit herauszuschälen scheint und von einer Lichtquelle, die sich rechts befindet, erhellt wird. Dadurch erhält der Kopf etwas Geheimnisvolles, Mystisches. Der pastose Farbauftrag vereinigt sich mit dem Chiaroscuro und so lädt der nachdenkliche Mädchenkopf zum Entschlüsseln ein. Ein kurzes Gespräch mit der Künstlerin half hier. Als Modell wählte Simonenko die 18jährige Greta, eine ihrer Malschülerinnen, die sie als Symbol der Jugend darstellt. Hierbei betont die Künstlerin den schmalen Grat zwischen kindlicher Unschuld und herannahendem Frausein. Der Titel „Weisse Nacht“ mag verwirren, doch es spielt auf ein Naturphänomen aus Simonenkos Heimatstadt an. Ende Mai bis Mitte Juli geht die Sonne in St. Petersburg nicht ganz unter, so dass es auch nachts hell bleibt. Zauberhaft leuchtet der Himmel über der russischen Metropole in rotgold in magischem Licht. Während dieser Zeit wird viel gefeiert und wenig geschlafen, auch endet die Schule und damit befinden sich auch die jugendlichen Schulabgänger in einer Übergangszeit zwischen Jugend und Erwachsenenleben, so wie Greta, die von Simonenko portraitierte Schönheit.

Laudatio von Alix Sharma-Weigold, M.A.

KUNST STUTTGART INTERNATIONAL e.V. | Vernissage Meet & Greet am 8.4.2016